Optimismus: Notwendig für ein glückliches Leben?

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Positive Gedanken. Positive…Gedanken. Du musst positiv denken…

Nur wenn du positiv und immer optimistisch durchs Leben gehst, dann hast du die Möglichkeit auf ein glückliches und erfülltes Leben.

Aber stimmt das auch wirklich?

Der Frage, was Positivität in deinem Leben bewirken kann und welchen Platz es tatsächlich einnehmen sollte, gehen wir in diesem Artikel nach!

Vorneweg, die Wissenschaft, die sich diesem Thema gewidmet hat, scheint überwiegend auf den Konsens gekommen zu sein, dass Positivität als Grundpfeiler für dein Leben tatsächlich anstrebenswert ist.

So wird das Thema in einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahr 2009 breit gefächert angegangen.

In ihrem Artikel ,,Optimism and Physical Health: A Meta-analytic Review” betrachten die Autoren die Frage, wie Optimismus sich auf physische Gesundheit auswirkt. Sprich, ob Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder ähnliches beeinflusst werden durch den Optimismus oder Pessimismus der Betroffenen. Aber auch grundsätzliche Marker physischer Gesundheit wie Schmerzempfinden oder körperliches Wohlbefinden werden in dem wissenschaftlichen Artikel untersucht. Wie der Name schon nahelegt, handelt es sich dabei um eine Meta-Analyse, sprich eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien wurden nach Qualität, Methode und Anschauungsobjekt untersucht und ausgewertet.

Hierbei wurden auch Studienkriterien angepasst, da es wichtig ist, die Stoßrichtung von Erkenntnissen ausfindig zu machen. So kann es sein, dass Menschen, die gesünder sind, auch als Folge positiver eingestellt sind und dementsprechend erst die körperliche Gesundheit kam und dann die psychische Einstellung.

Nach dieser Auswertung mit den genannten Kriterien kamen die Autoren zu dem Schluss, dass definitiv eine Wechselwirkung zwischen physischer Gesundheit und optimistischem Denken besteht. Die Ergebnisse waren dabei statistisch signifikant und es konnte konstant ein Zusammenhang gefunden werden, dass Menschen, die positiver eingestellt waren, auch reale positive Effekte für ihre körperliche Situation empfinden konnten.

Damit kann man sehen, dass Optimismus als Einstellung durchaus etwas ist, das du hegen und pflegen solltest, da es dein Leben verändern könnte.

Aber wir wollen dir an dieser Stelle natürlich auch eine andere Perspektive bieten, dahingehend, dass blinder Optimismus auch nicht immer das Beste sein muss.

So gibt eine Untersuchung der Psychologin Suzanne C. Segerstrom von der Universität in Kentucky, die das Ganze ein wenig kritischer beleuchtet und zu dem Schluss kommt, dass Optimismus und Pessimismus beide jeweils ihren gesunden Platz in unserem Leben haben sollten. Sie kommt zu dem Schluss, dass Positivität abhängig ist von den Umständen, um sich negativ oder positiv auf unser Leben auszuwirken. Dabei kann zu optimistisches Denken etwa dazu führen, dass wir an einer Sache festhalten, die schädlich für uns ist, wir aber trotzdem an ihr festhalten. Das kann Stress begünstigen und sich damit schädlich auf unser psychisches und physisches Gesundheitssystem auswirken.

Negativität wiederum kann bei widrigen Umständen dazu führen, dass wir eher geneigt sind Dinge aufzugeben, was wiederum von Vorteil sein kann, wenn wir etwas loslassen müssen, um uns weiterzuentwickeln oder etwas Neues zu entdecken.

Stell dir vor, du hast ein Studium oder eine Ausbildungsstelle, die dich sehr belastet und anstrengend ist. Jetzt versuchst du aber, weil du ja positiv durchs Leben gehen möchtest, an dieser festzuhalten. Vielleicht ist es aber vernünftiger das Studium, die Ausbilsungsstelle zu wechseln und hinter dem Wechsel verbirgt sich ein eine wahnsinnig tolle neue Möglichkeit, die du dir verwehren würdest, wenn du an der alten festhieltest.

Ein zu positiver Blick also kann dazu führen, dass du konstant an Dingen festhältst, die Stressfaktoren in deinem Leben sind.

Auch das ist eine interessante Perspektive und kann zum Nachdenken anregen.

Dementsprechend hoffen wir dir damit einen wertvollen Impuls auf das Thema gegeben zu haben, damit Positivität und Negativität auf deine eigene Art und Weise am besten in dein Leben integrieren kannst.

Quellen: 

Heather N. Rasmussen, Ph.D., Michael F. Scheier, Ph.D., Joel B. Greenhouse, Ph.D. (2009): Optimism and Physical Health: A Meta-analytic Review, Annals of Behavioral Medicine, Volume 37, Issue 3, June 2009, Pages 239–256, 

Suzanne C.Segerstrom (2005): Brain, Behavior, and Immunity

Volume 19, Issue 3, May 2005, Pages 195-200

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*Bitte kläre vorab mit deiner Krankasse ab, wie viel und ob sie den Kurs bezuschussen. Das kann je nach Krankenkasse variieren. Angaben ohne Gewähr.